Am Ufer der Boize liegt ein Ort voller Geschichte und Geschichten: das Herrenhaus Gresse. Bereits im Jahr 1328 hatten hier die Ritter von Sprengel ihren Sitz. Über die Jahrhunderte wechselte das Gut häufig die Besitzer – von namhaften Adelsfamilien bis hin zu wohlhabenden Bürgern. Jede Generation hat ihre Spuren hinterlassen und so die wechselvolle Geschichte des Anwesens geprägt.
Ein entscheidender Moment war 1849, als Georg von Drenckhahn das Gut erwarb. Er ließ das alte Gebäude abreißen und durch den renommierten Architekten Heinrich Gustav Thormann ein romantisches Herrenhaus im Tudorstil errichten. Malerisch auf einer kleinen Insel im Boizeufer gelegen, beeindruckt es noch heute mit seiner besonderen Lage und seiner außergewöhnlichen Architektur.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus bis 1997 als Altenpflegeheim genutzt. Danach verfiel das Gebäude über viele Jahre hinweg, wodurch wertvolle Deckenmalereien und der Wintergarten schwer beschädigt wurden. Ein Brand im Jahr 2008 setzte dem Herrenhaus zusätzlich zu.
Doch die Geschichte endet hier nicht: Mit viel Leidenschaft und Engagement hat der heutige Eigentümer die Sanierung in Angriff genommen, um das Herrenhaus Schritt für Schritt in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Während das Herrenhaus bereits behutsam restauriert wird, stehen die Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Gutsanlage – zuletzt bis 1990 genutzt – weiterhin leer und erzählen in ihrem ruinösen Charme vom langsamen Vergehen der Zeit.
Heute lädt das Herrenhaus Gresse Besucher dazu ein, auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln, in die Atmosphäre vergangener Jahrhunderte einzutauchen und zugleich Zeuge einer spannenden Wiederbelebung zu werden.